Er soll einen Kurden niedergeschossen haben: Badelatschen-Rocker vor Gericht
Köln – Er trägt Badelatschen, lächelt freundlich in die Kamera. Auf dem Foto wirkt er wie ein harmloser Typ, der gerade aus dem Urlaub kommt. Doch Ilhan K. (40) ist ein Rocker.
Als Mitglied der Hells Angels soll er vor drei Jahren in Köln auf einen Mann geschossen und ihn schwer verletzt haben.
Rückblick
Es ist der 3. November 2018. Ein brutaler Revierstreit tobt zwischen den Hells Angels und verfeindeten Kurden. Mitten in der Nacht peitschen vor einem Café in Köln-Ostheim Schüsse durch die Luft.
Szenen wie im Wilden Westen ...
Die Kurden sollen vor dem Café der Rocker aufgetaucht sein. Sie sollen das Feuer sofort eröffnet haben. Dabei treffen Projektile die Beine zweier Hells Angels-Mitglieder. Die Rocker schießen zurück. Eine Kugel erwischt die Leber eines Kurden. Der Mann wird schwer verletzt, muss sofort in eine Klinik.
Die Polizei ermittelte. Dabei erhärtete sich für die Beamten der Verdacht, dass Ilhan K. der Schütze war. Der Rocker flüchtete zunächst in die Türkei. Aber zwei Jahre später kehrte er wieder zurück nach Deutschland.
Am Dienstag muss er sich wegen versuchten Totschlags vor dem Kölner Landgericht verantworten.
Für seinen Strafverteidiger Jan Victor Khatib steht fest, dass sein Mandant nicht die Schüsse auf die Kontrahenten abgegeben hat. „Die Hypothese der Staatsanwaltschaft wird wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen“, ist der Anwalt überzeugt.